TauroPace™ in der Rhythmus-Chirurgie
Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten
Aktive kardiale elektronische Implantate (d. h. Schrittmacher oder implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren, im Folgenden Schrittmacher genannt) sind oft der einzige Weg, um Herzrhythmusstörungen effektiv zu behandeln.
Wann wird ein Schrittmacher oder implantierbarer Defibrillator notwendig?
Es gibt verschiedenste Arten von Herzrhythmusstörungen, die einen Schrittmacher oder Defibrillator erfordern. Grundsätzlich werden solche Herzrhythmusstörungen immer dann erkennbar, wenn das Herz die übrigen Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Zu den häufigsten Diagnosen gehören:
Krankheitsbild
Bei gesunden Erwachsenen liegt die Pulsfrequenz im Schnitt bei 60 bis 100 Schlägen pro Minute (in Ruhe). Im Falle einer Bradykardie sinkt die Frequenz auf unter 60 pro Minute (was für hochtrainierte Personen wie z. B. professionelle Athleten jedoch durchaus normal sein kann).
Symptome
- Kurzatmigkeit
- Erschöpfung
- Schwindel
- Ohnmacht
- (während Alltagsaktivitäten oder im Ruhezustand)
Ursachen/Risikofaktoren
- Krankhafte strukturelle Veränderungen am Herzen (z. B. koronare Herzerkrankung, Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelerkrankungen)
- Einnahme spezieller Medikamente
- Alter über 64
- Kürzlich erfolgte Herzoperation
Behandlung
Die symptomatische Bradykardie wird üblicherweise mit einem dauerhaft implantierten Schrittmacher behandelt.
Krankheitsbild
Patienten, die an Tachykardie (oder Tachyarrhythmie) leiden, haben eine Pulsfrequenz von über 100 – und in manchen Fällen sogar über 200 – Schlägen pro Minute in Ruhe.
Symptome
- Kurzatmigkeit
- Erschöpfung
- Schwindel
- Ohnmacht
- Stenokardie (Schmerzen oder Engegefühl im Brustbereich)
Ursachen/Risikofaktoren
- Hoher Blutdruck (arterielle Hypotension)
- Strukturelle Veränderungen am Herzen (z. B. koronare Herzerkrankung, Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelerkrankungen)
- Beeinträchtigung der Schilddrüse
- Chronische Lungenerkrankungen
- Nierenerkrankungen
- Psycho-emotionaler Stress
- Alkohol-/ Drogenkonsum
- Exzessiver Koffeinkonsum
- Rauchen
Behandlung
In manchen Fällen lässt sich Tachykardie mit einem implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) behandeln.
Krankheitsbild
Das Herz ist nicht mehr fähig, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen.
Symptome
- Kurzatmigkeit
- Erschöpfung
- Husten mit Auswurf
- Geschwollene Beine und Füße (verursacht durch Blutstau in den Venen)
- Nykturie (häufiges Aufwachen in der Nacht wegen Harndrang)
- Schwindel/Ohnmacht
Bitte beachten Sie: Akutes Herzversagen macht sich mit Symptomen wie Kurzatmigkeit, Schwindel und Ohnmacht meist relativ schnell bemerkbar. Chronisches Herzversagen äußert sich dagegen nur allmählich im Laufe der Zeit, was die Diagnose und Behandlung mitunter verzögern kann.
Ursachen/Riskikofaktoren
Herzinsuffizienz wird durch Schäden am Herzmuskelgewebe ausgelöst und entwickelt sich normalerweise eher langsam. Akutes Herzversagen kann auch infolge eines Herzinfarkts auftreten. Dabei gibt es einige Faktoren, die das Risiko für Patienten erhöhen:
- hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie)
- koronare Herzerkrankungund Herzinfarkt (Myokardialinfarkt)
- angeborene oder erworbene Beeinträchtigung der Herzklappe(n)
- angeborene Herzfehler
- Erkrankung des Herzmuskels (Kardiomyopathie)
- Infektion am Herzen (Endokarditis)
- Entzündung des Herzgewebes (Myokarditis)
- Fälle von Herzleiden in der Familie
- Diabetes
- Herzrhythmusstörungen
Behandlung
Je nach Schweregrad kann Herzversagen die Implantation eines speziellen Schrittmachers erforderlich machen.
Krankheitsbild
Wenn die Durchblutung im Gehirn kurzzeitig unterbrochen wird, verlieren Patienten das Bewusstsein (wobei es nicht selten zu Unfällen und Verletzungen kommt). Solche Vorfälle können einmalig oder auch wiederholt auftreten und dadurch die Lebensqualität der Betroffenen massiv beeinträchtigen.
Symptome
- Schwindel
- Erschöpfung
- Übelkeit
- Orientierungsverlust
- Schweißausbrüche
- Sehstörungen
Ursachen/Risikofaktoren
1. Reflex-Synkope
Die abnormale Erweiterung der blutführenden Gefäße kann zu einem kurzfristigen Blutdruckabfall und zur Minderversorgung des Gehirns mit sauerstoffreichem Blut führen. Solche Vorfälle werden ausgelöst durch Faktoren wie:
- extremes Angst- oder Schmerzempfinden
- starke visuelle Reize oder unangenehme Gerüche
- langes Stehen
- psycho-emotionaler Stress
2. Orthostatische Synkope
Ein abrupter Wechsel von liegender zu sitzender oder stehender Haltung führt zu Blutstau in den Venen und relativem Blutverlust im Gehirn. Häufigster Auslöser dafür ist mangelnde Flüssigkeitszufuhr oder relativer Flüssigkeitsmangel in den Gefäßen.
3. Kardiale Synkope
In manchen Fällen kann eine Herzrhythmusstörung zu Ohnmacht oder sogar plötzlichem Herzstillstand führen.
Behandlung
Wenn die Synkope durch eine Herzrhythmusstörung bedingt ist und andere Behandlungsmaßnahmen nicht greifen, kann die Implantierung eines Schrittmachers oder Defibrillators notwendig sein.